A l’Aube de la Côte des Bar Brut Nature 2018

Weinbeschreibung für A l’Aube de la Côte des Bar, Brut Nature 2018 von Louise Brison

In der südlichsten Ecke der Champagne, wo die Landschaft sanfter wird und die Kalkböden an das benachbarte Chablis erinnern, schafft das Haus Louise Brison einen Champagner, der die Morgendämmerung seiner Region – die Côte des Bar – nicht nur im Namen trägt, sondern auch im Wesen verkörpert. Dieser Brut Nature ist ein Zeugnis für die Renaissance dieser lange im Schatten stehenden Subregion, deren Kalkböden heute von einer neuen Generation von Winzern wiederentdeckt werden.

Visueller Eindruck

Im Glas präsentiert sich der Champagner in einem leuchtenden Strohgelb mit subtilen kupferfarbenen Reflexen, die an den ersten Sonnenstrahl eines Herbstmorgens erinnern. Die Perlage ist von bemerkenswerter Feinheit – ein delikates Ballett aufsteigender Bläschen, die langsam und beständig zur Oberfläche tanzen, ein Zeichen der sorgfältigen, langen Flaschenreifung.

Nase

Die aromatische Komplexität entfaltet sich in Wellen. Zunächst öffnet sich ein Korb reifer Früchte – saftige Äpfel, die an den Baumgärten der Region erinnern, birnenhafte Noten und die konzentrierte Süße von Quitten. Eine zweite Ebene offenbart eine zitrische Dimension mit der cremigen Tiefe von Lemoncurd und der würzigen Schärfe von kandiertem Ingwer. Die Autolyse, jener magische Prozess der Hefelagerung, manifestiert sich in zarten Anklängen von Mandelgebäck – nicht aufdringlich, sondern elegant integriert. Darunter liegt eine mineralische Grundierung, die an zerstoßenen Kalkstein erinnert – das unverkennbare Erbe des Kimmeridge-Terroirs – verwoben mit der Frische weißer Blüten, die an die Obstgärten der Côte des Bar im Frühling erinnern.

Gaumen

Der erste Schluck überrascht mit einer verführerischen Geschmeidigkeit, die den Nulldosage-Charakter geschickt kaschiert. Die Textur ist cremig, fast ölig, bevor die Säure ihre Präsenz entfaltet – zunächst seidig, dann mit zunehmender Intensität, die dem Wein Struktur und Rückgrat verleiht. Das Fruchtspektrum oszilliert zwischen der Reife mürber Äpfel und der Frische eben gepflückter Früchte, ergänzt durch Andeutungen von roten Beeren – ein subtiler Hinweis auf den Pinot Noir – und die saftige Süße weißen Pfirsichs. Die Barrique-Vergärung des Grundweins zeigt sich nicht in vordergründigen Holznoten, sondern in einer strukturellen Komplexität und einem Hauch von Gewürzen, die das Fruchtprofil unterstützen. Was diesen Champagner jedoch wirklich definiert, ist die ausgeprägte kalkige Mineralität, die typisch für die Côte des Bar ist – ein salziger, fast jodiger Unterton, der die Frucht einrahmt und dem Wein eine bemerkenswerte Länge und Präzision verleiht.

Allgemeine Informationen

Dieser Jahrgangs-Champagner ist eine perfekt ausbalancierte Assemblage aus 50% Pinot Noir und 50% Chardonnay aus dem warmen, reifen Jahr 2018. Die Weinberge liegen auf einer beachtlichen Höhe von 320 Metern, was in diesem zunehmend wärmeren Klima für die notwendige Frische sorgt. Die Vergärung des Grundweins in Barriques – eine Methode, die an die Traditionen des Burgunds erinnert – verleiht dem Wein eine zusätzliche Dimension, ohne seinen Terroir-Ausdruck zu überdecken. Nach der Assemblage im Edelstahl wurde der Wein im Juni 2019 auf die Flasche gebracht und reifte fast fünf Jahre auf der Hefe, bevor er im März 2024 ohne jegliche Dosage degorgiert wurde – ein mutiger Schritt, der die natürliche Balance und Reinheit des Weins unterstreicht.

Speiseempfehlungen

Die Vielseitigkeit dieses Champagners macht ihn zu einem bemerkenswerten Begleiter für eine Vielzahl von Gerichten. Seine mineralische Präzision harmoniert perfekt mit Austern und rohem Seafood, während seine Struktur und Tiefe auch reichhaltigeren Speisen wie gebratener Jakobsmuschel mit Buttersoße oder Steinbutt mit Morcheln standhalten. Die Barrique-Komponente erlaubt sogar Paarungen mit gebratenem Geflügel oder Kalbscarré. Für ein unvergessliches regionales Erlebnis servieren Sie ihn zu Chaource-Käse aus der gleichen Region – eine Begegnung zweier Ausdrucksformen desselben Terroirs.