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Grenache
In einer Zeit, in der Authentizität und Terroirausdruck zu den meistdiskutierten Weinbegriffen gehören, erlebt Garnacha/Grenache eine bemerkenswerte Transformation. Diese einst als Arbeitspferd verschriene Rebsorte offenbart unter achtsamen Händen eine verblüffende Feinheit.
Im katalanischen Priorat führt Dominik Huber von Terroir al Limit diese Revolution mit beeindruckender Konsequenz an. Seine biodynamisch erzeugten Garnachas sind von einer fast burgundischen Eleganz – federleicht, präzise, mit kristalliner Transparenz. Vergessen Sie alles, was Sie über wuchtige spanische Rotweine zu wissen glaubten. Diese Weine flüstern statt zu schreien, sie tanzen statt zu marschieren.
Nicht weit entfernt arbeiten Ester Nin und Carles Ortiz von Familia Nin Ortiz mit fast mathematischer Präzision an der Demontage alter Garnacha-Klischees. Ihre Weine – man ist versucht zu sagen: ihre flüssigen Kunstwerke – vereinen die Kraft der alten Reben mit einer fast unwirklichen Feingliedrigkeit. Der Verzicht auf önologische Eingriffe führt hier nicht etwa zu rustikalen Ergebnissen, sondern zu Weinen von bestechender Reinheit.
Im französischen Châteauneuf-du-Pape beweist Vincent Avril von Clos des Papes, dass auch große, klassische Weine von biodynamischer Bewirtschaftung profitieren. Seine Grenaches sind Lehrstücke in Sachen Balance – komplex und kraftvoll, dabei von einer fast schwebenden Leichtigkeit.
Diese neue Generation von Garnacha-Weinen fordert zum Umdenken auf. Sie sind lebendige Manifeste eines Weinbaus, der Respekt vor der Natur mit kompromisslosem Qualitätsstreben vereint.