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La Nerthe
Château La Nerthe verkörpert die lebendige Geschichte von Châteauneuf-du-Pape. Als eines der ältesten und prestigeträchtigsten Weingüter der Region, von Alexandre Dumas als einziger Châteauneuf unter den großen Rotweinen Frankreichs genannt, verbindet es historische Bedeutung mit modernem Weinbau. Auf 92 Hektar, verteilt über vier charakteristische Bodentypen, kultiviert das Weingut unter der präzisen Leitung von Rémi Jean alle 13 zugelassenen Rebsorten der Appellation. Seit 1998 vollständig auf biologischen Anbau umgestellt, erzeugt La Nerthe heute vier außergewöhnliche Weine – zwei weiße und zwei rote Châteauneuf-du-Pape. Zum Winzerportrait
Mehr über La Nerthe
Eine Geschichte adeliger Weintradition
Die Geschichte von Château La Nerthe ist untrennbar mit der Entwicklung von Châteauneuf-du-Pape verbunden. Als die Familie Tulle de Villefranche aus Avignon das Anwesen 1560 erwarb, legte sie den Grundstein für eine 300-jährige Dynastie weinbaulicher Excellence. Der Bau des imposanten Château ab 1736 markierte den Beginn einer goldenen Ära, in der La Nerthe zu einem der bedeutendsten Weingüter der südlichen Rhône aufstieg. Als erstes Weingut der Region füllte man ab 1782 Weine in Flaschen ab – ein revolutionärer Schritt, der die außergewöhnliche Qualität unterstrich und den Ruf bis nach London, Moskau und in die USA trug.
Die Reblauskatastrophe Ende des 19. Jahrhunderts brachte einen Wendepunkt. Joseph Ducos, der das Gut 1877 übernahm, erwies sich als visionärer Retter. Seine Pionierarbeit mit amerikanischen Unterlagen und die Anpflanzung von 10 der heute 13 zugelassenen Rebsorten inspirierten seinen Nachbarn Baron Le Roy de Boiseaumarié zur Schaffung der ersten AOC Frankreichs. Seit 1985 führt die Weinhändlerfamilie Richard das Erbe mit substanziellen Investitionen in neue Höhen.
Terroir von außergewöhnlicher Vielfalt
Die 92 Hektar Rebfläche von La Nerthe verteilen sich auf zwei markante Hauptlagen. 60 Hektar umgeben das Château selbst, während weitere 32 Hektar auf dem prestigeträchtigen Plateau de La Crau liegen. Diese natürliche Diversität in 57 verschiedenen Parzellen spiegelt die gesamte terroiristische Bandbreite von Châteauneuf-du-Pape wider. Um das Château dominieren Sand-, Mergel- und tonkalkige Böden, übersät mit den charakteristischen Galets roulés. Auf dem windexponierten Plateau von La Crau schafft eine dichte Tonschicht unter den Rollkieseln ideale Bedingungen für Grenache, während Mourvèdre in den feuchteren südlichen Lagen seine elegante Tanninstruktur entwickelt.
Besonders bemerkenswert sind die historischen Weinberge Clos de Beauvenir und Les Cadettes unterhalb des Château. Der kalkhaltige Clos beherbergt vorwiegend weiße Rebsorten, allen voran Roussanne und Grenache Blanc. Les Cadettes hingegen ist die Heimat der ältesten Rebstöcke des Guts, darunter Grenache Noir aus dem Jahr 1935.
Biologischer Weinbau und minimale Intervention
Château La Nerthe gehört zu den Pionieren des biologischen Weinbaus in der Region, mit einer Umstellung bereits im Jahr 1998. Unter der Leitung von Rémi Jean verfolgt man einen kompromisslosen Qualitätsansatz ohne Kunstdünger, Herbizide oder Pestizide. Die Handlese erfolgt präzise nach optimaler Reife, getrennt nach Parzellen, um die Charakteristika jedes Mikroterroirs zu bewahren.
Die Vinifikation folgt traditionellen Prinzipien mit modernem Know-how. Als historischer Vorreiter des Entrappens praktiziert La Nerthe diese Technik seit den 1800er Jahren. Die Spontangärung mit natürlichen Hefen wird durch eine schonende Kaltmazeration eingeleitet. Die Extraktion während der Gärung wird durch behutsames Umpumpen oder Pigeage gesteuert, stets mit dem Ziel, maximale aromatische Komplexität bei elegantem Tanningerüst zu erreichen. Der zwölfmonatige Ausbau in verschiedenen Gefäßen – von Barriques bis zu Steintanks – erfolgt weiterhin nach Parzellen getrennt, bevor Rémi Jean die finale Assemblage komponiert.
Das Weingut und seine Weine
Das Portfolio von La Nerthe konzentriert sich auf vier außergewöhnliche Châteauneuf-du-Pape: zwei weiße und zwei rote. Die Château-Weine spiegeln dabei die Gesamtheit der Appellation wider, mit einer charakteristischen Interpretation, die Frucht, Rundheit und Balance in den Vordergrund stellt, ohne das beeindruckende Alterungspotential zu kompromittieren. Die Spitzencuvées Clos de Beauvenir und Les Cadettes setzen sich durch ihre außergewöhnliche Finesse und Komplexität von der Masse der kraftvollen Châteauneuf-Weine ab.
Alle vier Weine verkörpern mediterrane Grand Crus von höchstem Niveau, die südliche Wärme mit profunder Terroirprägung vereinen. Sie erreichen nach zehn und mehr Jahren Flaschenreife zusätzliche Dimensionen von Komplexität und Raffinesse. Die eigene Flasche mit Wappen, eingeführt 2001, unterstreicht den eigenständigen Charakter dieser historischen Weinikone.