Sie wird umrahmt von viel Erde und Würze, Flieder, Holundersaft und Süßholz. Die exorbitant gute Lage in der Mitte des Hügels unterhalb des Bois Noël gibt dem Pinot große Kraft und Tiefe, die sich in komplexer Frucht und Würze, im Druck am Gaumen und in einem markanten Tannin ausdrückt.
Verkostungsnotiz von vom 31.05.2017, Copyright Christoph Raffelt
Information zum Wein
Der Pinot Noir stammt aus der 9,41 Hektar großen Premier-Cru-Lage Ile de Vergelesses in Pernand-Vergelesses. Die Lage wird eingerahmt von Savignys Les Vergelesses sowie Pernands Les Vergelesses. Die Qualität des Terroirs ist höher als die aller anderen Premier-Cru-Lagen des Ortes und liegt eigentlich auf Grand-Cru-Niveau. Das Terroir von Pernand-Vergelesses ist ähnlich wie das am Corton-Hügel von kiesel- und kalkhaltigem roten Mergel geprägt, der über einen hohen Eisenanteil verfügt. Die Domaine verfügt über 13,31 Hektar durchschnittlich 40-jähriger, teils aber 80-jähriger Reben in Ostausrichtung.
Im Jahr 2014 hatte François de Nicolay es nach dem verheerenden 2013er Hagel wieder mit Hagel zu tun, allerdings mit deutlich weniger. Dafür kam, ähnlich wie in deutschen Weinbergen, die Kirschessigfliege und sorgte für Ernteausfälle. Doch trotz der Widrigkeiten ist der 2014er ein bildschöner, fruchtbetonter Jahrgang geworden. Gelesen wurde zwischen dem 18. und 26. September und penibel aussortiert. Der Wein wurde mit einem Anteil von 40 bis 50 % ganzer Trauben vergoren.
Farbe
mittleres Kirschrot
Nase
Der Ile de Vergelesses öffnet sich mit einer leichten Reduktionsnote, die mit Luft aber verfliegt und im Alter verschwinden dürfte. Danach wird es direkt intensiv. Die Frucht von schwarzen Kirschen, schwarzen Johannisbeeren und Walderdbeeren ist konzentriert und saftig. Sie wird umrahmt von viel Erde und Würze, Flieder, Holundersaft und Süßholz. Dabei bleibt der Pinot immer auf der feinen, finessenreichen Seite und zeigt schon in der Nase große Frische.
Mund
Die exorbitant gute Lage in der Mitte des Hügels unterhalb des Bois Noël gibt dem Pinot große Kraft und Tiefe, die sich in komplexer Frucht und Würze, im Druck am Gaumen und in einem markanten Tannin ausdrückt. All das wird durchströmt von einer mineralischen, lebendigen Säure und salzigen Noten bis ins lange Finale. Der noch blutjunge Burgunder verfügt jetzt schon auf Grund seiner packenden Intensität über alle Anlagen zu einem wirklich großen Wein, braucht aber noch ein paar Jahre Entwicklung und sollte am Abend vor dem Genuss geöffnet werden.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt
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