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Foradori

elisabetta foradori im keller
elisabetta foradori im keller

Elisabetta Foradori ist eine lebende Legende in der Weinwelt. Zunächst sorgte sie mit ihrem Granato aus Teroldego nach Bordelaiser Vorbild für Furore. Später waren es die Weine aus jener Teroldego sowie autochthonen, weißen Rebsorten in Tinajas – traditionellen Tonamphoren. Der Granato entstand in den 1980er-Jahren. Er lebte von Kraft und Tannin. Statt Merlot und Cabernet vertraute Elisabetta allerdings ihrer heimischen Sorte.

Sie brachte eine Erfolgsgeschichte ins Rollen, die bis heute währt. Sie hat ihren stilistischen Schwerpunkt ein wenig verschoben, so dass die Weine auch ihrer persönlichen Entwicklung folgten. Das Holz ist nicht mehr ganz so präsent und die Weine finden Ihren Ausdruck heute mehr über Frucht statt über Kraft.




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Später entdeckte Elisabetta Foradori parallel zu dem Erfolgsgaranten auch den Ausbau in der Amphore für sich. Sowohl Teroldego als auch die weißen Rebsorten Manzoni Bianco, Nosiola und später Pinot Grigio fanden ihren Weg in die Gebinde nach antikem Vorbild. Die Weine vergären komplett mit Maische und teilweise auch mit Stielen im Ton. Sie leben von einer ganz eigenen Energie und besonderem Charakter.

Die beiden Weine Morei und Sgarzon sind ein großartiges Paar Teroldego. Morei ist dunkel, kraftvoll und würzig. Sgarzon wird von einer kühlen Eleganz getragen und vermittelt Mineralität. Der Vergleich fällt schwer und ist eine rein subjektive Entscheidung.

Die nächste Generation & Weißwein mal anders

Heute ist Elisabettas Sohn Emilio federführend im Betrieb. Er trägt die Idee seiner Mutter weiter. Womöglich wird das Weingut durch seinen Hang zur Präzision auf eine neue Ebene gehoben. Emilio bringt durch seine Erfahrungen in anderen Betrieben den nötigen Weitblick und besitzt Akribie für die komplexen Prozesse während der Gärungen in der Tinaja. Die Weine gewinnen in den letzten Jahren noch mehr an Beständigkeit, Filigranität und Eleganz.

Der ganzheitliche Gedanke des demeter-Betriebs wird in der heutigen Generation noch konsequenter gelebt. Sowohl die eigene Kuhherde als auch die Bepflanzung der Rebzeilen oder der Flächen unter den typischen Pergola-Rebzeilen spielen eine Rolle. Emilio´s Schwester Myrta Foradori baut dort Gemüse höchster Qualität und vor allem alter Sorte an. Die Top-Gastronomie der Region gehört zur Stammkundschaft.

Der Fontanasanta Nosiola gehört eindeutig zu den Idealbeispielen eines auf der Maische vergorenen Weißweins aus der Amphore. Voller Vitalität und Druck bahnt sich dieser Wein seinen Weg. Der Fuoripista Pinot Grigio hat nichts mit den allgegenwärtigen Vorstellungen eines langweiligen Grauburgunders zu tun. Die Rebsorte ist naturgemäß nicht weiß, sondern leicht rötlich. Dank des Maischekontakts ist dieser sogar Granatapfelrot und profitiert von Bitterstoffen und einem vollen, komplexen Mundgefühl.

Geschrieben von Marian Henß
© LebendigeWeine.de