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Majas
Domaine de Majas ist eine dieser Erfolgsgeschichten, wie man sie nur aus wilden und weniger ruhmreichen Anbaugebieten wie dem Roussillon hören kann.
Die Vorfahren von Alain Carrère bauten hier bereits im 19. Jahrhundert Wein an. Einige Rebstöcke stammen auch noch aus dieser Zeit und überliefern die DNA aus einer vorindustriellen Weinwelt. Das Roussillon ist eine karge, trockene Region, eingebettet zwischen den Pyrenäen samt spanischer Grenze, der heißen weiten Ebene und dem Mittelmeer.
Wenn man über das Roussillon spricht fallen zwangsläufig zwei Namen: Gauby und Lubbe. Die Domaine Gauby besitzt Kultstatus weit über die Grenzen hinaus. Gérard Gauby gelang es diese Region wieder auf die großen Weinkarten dieser Welt zu setzen. Außerdem gilt er als Inspiration einer ganzen Generation junger Betriebe in der Umgebung, die bei ihm ihre Lehrjahre verbracht haben.
Tom Lubbe ist eine (im besten Sinne) laute, schillernde Figur der Winzerszene. Der Südafrikaner kam für einen Herbst ins Roussillon und blieb bis heute. Seine Domaine Matassa genießt in der Naturweinszene höchstes Ansehen. Seine Weine sind von Tokyo über Kopenhagen bis New York überall sehr gefragt. Roc des Anges wäre ein weiteres Beispiel aus unserem Sortiment.
Vor einigen Jahren begegneten sich Alain (Majas) und Tom (Matassa). Unmittelbar startete ein fruchtbarer Austausch. Tom half der Domaine Majas dabei, die nötigen Schritte zum ökologischen Weinbau einzuleiten. Schnell erkannten die beiden das Potenzial dieser Lagen. Uralte Stöcke von Carignan und Grenache sowie der seltenen, aber hochspannenden weißen Sorte Macabeu entfachten die Begeisterung von Tom für dieses Projekt.
Auch im Keller verschrieb Tom Lubbe der Familie von Alain einen gepflegten Minimalismus. Die Weine danken diese Schritte heute mit niedrigen Alkoholwerten bei aromatischer Dichte. Die Weine polarisieren weniger als jene der Domaine Matassa, aber das ist auch gut so. Majas zeigt einen ganz ursprünglichen, reinen Touch des Roussillon: Trocken, voller Mineralik, und dabei zugänglich. Man wird mit offenen Armen empfangen.
Majas Blanc und Majas Rouge verkörpern den Stil des Hauses zu einem wirklich fairen Kurs, wenn man den Aufwand, die Arbeit und Mühen dort miteinbezieht. Ihre etwas wildere Seite präsentiert das Weingut mit dem Majas Orange. Dieser Sauvignon Blanc durfte für ganze vierzehn Monate auf der Maische bleiben und verbindet somit ein intensives Aroma mit fülligem Mundgefühl bei leichten Bitterstoffen. Eine geniale Kombination.
Geschrieben von Marian Henss