Graue Freyheit 2021

Verkostungsnotiz von Christoph Raffelt vom 08.09.2022, Copyright Christoph Raffelt

Die Cuvée Graue Freyheit setzt sich zusammen aus 50 % Weißburgunder, 20 % Grauburgunder und je 15 % Chardonnay und Neuburger von den kristallinen Schiefer- und Quarzitböden am Joiser Hackelsberg und den kalk- und schieferhaltigen Osthängen des Leithagebirges aus den Toplagen Breitenbrunner Edelgraben und Windener Alter Berg . Spontan vergoren und auf der Maische belassen wurde der Most für rund zwei Wochen, danach wurde langsam mit der Korbpresse gepresst. Anschließend erfolgte ein 17 Monate währender Ausbau in 600-Liter-Kelleramphoren und im großen gebrauchten Holz. Der Wein wurde unfiltriert und ohne Schwefelzugabe gefüllt. Bitte vorher die Flasche drehen, um den Bodensatz in den Wein zu integrieren. Idealerweise sollte der Wein karaffiert werden.

Leicht trübes Lachsorange mit hellen Reflexen

Bereits zu Beginn zeigt dieser Avantgarde-Burgunder seine Tiefe und aromatische Dichte. Akazien- und Orangenblüte präsentieren sich ausgiebig. Kamille und Rooibos gehen deutlich in Richtung Tee. Die Extraktion hinterlässt deutliche Spuren. Ein Hauch Honig sowie frischer harz verliehen ihm zusätzliche Tiefe und Charakter. Orangenzeste sowie Blutorange und Grapefruit verleihen ihm eine herbe Frucht, die Akzente setzt. Cassis sowie Maulbeere geben ihm zum Schluss noch eine beerige Nuance mit. Sein präsenter, reduktiver Charakter gibt ihm eine geheimnisvolle Note. Wild und spannend zugleich.

Im Antrunk zeigt er dann seien große Eleganz und Komplexität. Die Graue Freyheit aus 2021 ist nicht im Ansatz wild oder ungestüm. Er ruht in sich, so wie seine Erzeuger charakterlich situiert sind. Kühl und voller Finesse breitet er sich am Gaumen aus. seien Mineralität ist sehr gut mit der Frucht und Würze kombiniert. Ein feines Tannin gibt ihm Substanz und Rückgrat. Seine nussige Seite zeigt er im Nachhall in vollem Umfang in Kombination mit etwas Rauch.