Ätna-Wein ist für Salvo Foti ein „Human-wine“ Durch die Kleinteiligkeit der Parzellen und der Erziehungsform ist maschinelle Bearbeitung nicht möglich. Die Kulturlandschaft braucht den Menschen um ihre Einzigartigkeit widerzuspiegeln. Dazu gründete Salvo Foti die I Vigneri, anlehnend an die Winzer-Vereinigung “Maestranza dei Vigneri“ aus dem Jahre 1435. Die Vereinigung von rund 35 Männern ist verantwortlich für alles, was im weitesten Sinne mit Weinbau zu tun hat Von der Rekultivierung alter Flächen über das Setzen neuer Reben bis zum Neubau und Instandhaltung der Muretto Assecco, der typischen Trockenmauern. Die I Vigneri beweisen, dass Handwerk und Tradition nicht nur eine Zukunft haben, sondern einen immateriellen und Identität stiftenden Wert darstellen.
Der Weingarten Vigna Bosco liegt 1300 über dem Meeresspiegel und damit außerhalb der DOC-Richtlinien. Der alte Mischsatz ist wie ein französisches Clos umfriedet von einer Mauer mit einem alten Tor und bemisst einen knappen halben Hektar. Er ist bestockt mit zehn unterschiedlichen, teilweise über 130 Jahre alten wurzelechten Reben. Nur eine davon ist rot Grenache. Die kam mit den Spaniern auf die Insel und war historisch nicht unüblich, auch wenn sie heute keine Rolle mehr spielt. Sie verleiht diesem einzigartigen Rosé seine blassrosa Farbe, die von Jahr zu Jahr etwas variieren kann. Der Rest des Mischsatzes besteht aus weißen Sorten wie Minella, Grecanico und anderen wilden Kreuzungen, die Foti nicht hat bestimmen lassen. Temperatur-Amplituden von bis zu 40 °C am Tage bis zu 15 °C in der Nacht erhalten die Säure im Wein und verleihen ihm seine Vibration und Finesse. Der Name Vinudilice leitet sich ab von den alten Steineichen , die den Weingarten umfrieden Der Wein von den Eichen. Der Vinudilice wird schwefelfrei gefüllt und schlicht als Vino vermarktet.
Farbe
Hagebuttenfarben mit mittlerer Intensität.
Nase
Hagebutte, Malve und Hibiskus skizzieren die erste Nase des 2022 Vinudilice Rosato von Salvo Fotis I Vigneri. Floral mit herbalen Akzenten hat dieser Rose nichts gemein mit den Schmunzelwässern dieser Welt, sondern beweist Jahr um Jahr die Eigenständigkeit des alten Weingartens, die den Wein jedes Jahr ein wenig anders ausfallen lässt. Der 2022er Jahrgang unterlegt die floralen Noten mit roter Frucht, die an Früchtetee erinnert. Etwas Rhabarber, Himbeerkernöl, Wasermelone und Feige, in der Kopfnote kühle Aromen wie Bachminze und Zitronenmelisse. Ein Wein in stetem Wandel, der zwingend nach der Karaffe verlangt.
Mund
Der Vinudilice kalibriert die Gattung Rosé-Wein als ureigene Spezies und Foti liefert Jahr um Jahr einen Wein, der schlicht seinesgleichen sucht. Welcher Rosé baut mit zunehmender Belüftung in der Karaffe über Tage hinweg immer weiter aus?
Welcher Rosé hat diese eigentümliche Gerbstoffstruktur, seidig fein, doch dabei ungemein fest und konturierend? Welcher Rosé gewinnt so sehr über die Abwesenheit von plakativer Frucht, ohne dabei auf Frucht zu verzichten? Welcher Rosé braucht eigentlich erstmal drei bis fünf Jahre, um ordentlich in die Puschen zu kommen – ohne bei vorherigem Genuss auch nur eine Sekunde Trinkvergnügen einzubüßen? Und welcher Rosé bietet neben fast zügellos hedonistischem Trinkvergnügen gleichzeitig soviel Substanz und fast schon Intellekt mit ins Glas, ohne dabei von seiner daseinsbeschwingten Leichtigkeit zu verlieren? Mir fällt kaum ein anderer ein.
Speiseempfehlungen von Sebastian Bordthäuser
- Gegrillte Wassermelone mit Minze und Feta
- Gegrillter Hummer mit Wassermelone und Feta
- Lackierte Entenbrust mit Himbeer-Essig Jus und geschmortem Estragon-Rhabarber
Allergene | enthält Schwefel, Eiweiß und Milch |
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Winzer | I Vigneri di Salvo Foti |
Land | Italien |
Region | Sizilien |
Typ | |
Jahrgang | |
Sorte | |
Inhalt | |
Alkoholgehalt | |
Restsüße | ■□□□□ |
Trinktemperatur | 10° |
Hersteller | I Vigneri di Salvo Foti, L.go Signore Pietà 17, 95036 Randazzo / Italy |