Saint-Aubin 1er Cru Le Puits AOC 2020

Der Chardonnay stammt aus der 1er-Cru-Lage Le Puits in Saint-Aubin. Gerade einmal 0,6 Hektar sind dort als Premier Cru klassifiziert, eine doppelt so große Fläche oberhalb des Premier Cru ist Village. Es gibt dort eine unterirdische Wasserquelle, die den Weinberg immer mit genügend Wasser versorgt. Der Weinberg wurde im Jahr 2000 mit einer Sélection massale bepflanzt. Außer Thomas Morey dürfte eigentlich nur Dominique Derrain einen Anteil am Le Puits besitzen. Der Weinberg ist nach Südosten ausgerichtet und liegt oberhalb des Dorfes Saint-Aubin auf einem überwiegend kalkhaltigen, eher weißen Boden mit einer ziemlich großen Menge an kleinen Kieselsteinen. 2002 ist der erste Wein entstanden. Thomas Morey empfiehlt ein vierjähriges Flaschenlager. Die Gärung erfolgt mit indigenen Hefen in einer Kombination aus neutralem Fass und Tank. Die malolaktische Gärung läuft auf natürliche Weise ab, und der Wein verbleibt auf seiner Hefe ohne jegliche Bâtonnage. Der Neuholzanteil beträgt rund 20 %. Geschwefelt wird erst im letzten halben Jahr im Fass, und zwar mehrfach mit minimalen Dosen, sodass der Wein insgesamt nie auf mehr als 35 mg/l kommt.

helles Strohgelb

Thomas Moreys Saint-Aubin »Le Puits« 2020 wirkt straight und elegant zugleich. Im Duft erinnert er an Kalk, Bleistift, Salzzitronen und grüne Birnen mit einem Hauch von Streichholz, Mandel und Holz, das hier ausgesprochen dezent und fein eingesetzt ist.

Am Gaumen wirkt der Saint–Aubin dagegen deutlich voller, saftiger und cremiger, als der Duft es vermuten ließ. Birnensahnecrème und Lemoncurd finden sich hier genauso wie frisch ausgepresste Zitronen, ein wenig Ananas, ein Hauch von Mango, Kapstachelbeeren und Steinobst. Vor allem begeistern hier trotz der Reife die Linearität, die Frische und Klarheit, der feine Druck am Gaumen und das so elegant eingesetzte Holz, das ein wenig Nussigkeit und Rauch mit sich bringt. Im Finale wird es mineralisch, lebendig und bleibt dabei immer seidig.