Silvaner [Nakt] 2022

Die Parzelle Silvaner steht auf dem Keuper und wird seit 2012 nicht mehr geschnitten, sondern lediglich gewickelt. Der Silvaner [Nakt] besteht aus zwei Chargen. Ein Viertel liegt in einer vergrabenen spanischen Amphore unterhalb des Weinguts, die verbleibenden drei Viertel werden in gebrauchten Tonneaus aus Pfälzer Eiche ausgebaut. Die Serie [Nakt] erfährt weder Schwefel noch Filtration.

Im August 2023 wurde dann in Sektflaschen gefüllt und mit Kronkorken verschlossen. Das sorgte für einen fortsetzenden Gärprozess, so dass der Silvaner mittlerweile bei schlanken 10,5 Vol. Alkohol komplett trocken ist und eine leicht sprudelnde Kohlensäure aufweist.

Leuchtendes Goldgelb mit leichter Trübung. Die Kohlensäure wirkt enorm aktiv und feinperlig sowie hinterlässt sie ein feincrèmiges Mousseux

Wild und nussig mutet er an der Nase an. Silvaner [Nakt] ist ein Purist. Frische Haselnuss, grüne Walnuss sowie etwas Mandel strömen aus dem Glas. Das wird perfekt untermalt von Heu von Wildblumenwiesen in den Alpen. Hagebuttentee sowie ein Hauch Kamille machen sich langsam aber sicher breit. Überhaupt wird die Intensität der Blüten dominierend. Apfel, Kamille und Mandel sind dabei hervorzuheben. Etwas kandierter Ingwer, Quittensaft sowie frischer Bratapfel aus dem Ofen – selbstredend mit Marzipan und Rosinen.

Er führt dieses Spiel am Gaumen nahtlos fort. Kompakt und enorm engmaschig. Kühl, erfrischend und einer plötzlich aufkeimenden etherischen Würze begleitet. Seien feine Phenolstruktur bildet Rückgrat und sorgt für eine gute Haptik. Die Kohlensäure sorgt für Energie und Trinkfluss. Aromatisch bleibt er der Nase treu. Nussige Aromen, wilde Kräuter und warmer, reifer Apfel bestimmen den Nachhall.