Verkostungsnotiz von Christoph Raffelt vom 27.07.2016, Copyright Christoph Raffelt
Informationen zum Wein
Bei der Vinothek-Füllung handelt es sich um einen Riesling Smaragd im Weingebirge, der besonders lange im 3.500-Liter-Eichenholzfass gelagert wurde, um nach 15 Jahren in die Flasche zu gelangen.
Farbe:
goldgelb
Nase
Wie so oft bei Weinen vom Nikolaihof ist die Nase zurückhaltend. Zunächst spürt man einen leichten Zug von Maggikraut, der jedoch schnell verfliegt. Neben einem Grundrauschen von junger Marille und Kamille ist die tiefe kräutrige und steinige Würze das Markenzeichen dieser Wachauer Weine.
Gaumeneindruck vom Nikolaihof Riesling
Wer bei diesem nicht ganz günstigen, gereiften Wein eine Explosion am Gaumen erwartet, sollte schnell weitergehen. Dieser Riesling ist anders. Er brennt sich leise und dafür um so nachhaltiger ins Gehirn des Weintrinkers. Er tut dies mit einer Feinheit und gleichzeitigen phenolisch-würzigen Tiefe, dass einem kurz die Gesichtszüge entgleiten könnten. Das Säurerückgrat ist so fest gewirkt, als habe der Vinothek mehrere Jahre Kieser-Training auf dem Buckel. Die Säure fließt wie ein Fluss um gelbe Früchte und Flusssteine. Der Riesling ist saftig, hell und bringt immer mehr Stein, Salz und Würze mit sich, als habe er ein unerschöpfliches Potential. Mit Luft offenbart der 16 Jahre alte Riesling eine große Tiefe, die jedoch nie unergründlich wird. Der Riesling bleibt transparent und klar, wird von Stunde zu Stunde samtiger, während er vor Lebenslust vibriert. Wo andere Rieslinge längst aufgegeben haben, fängt dieser 2000er sein zweites Leben gerade erst an.
Typ | |
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Jahrgang | |
Sorte | |
Inhalt | |
Alkoholgehalt | |
Trinktemperatur | 12° |
Parker Punkte | 93 |
Allergene | enthält Schwefel |
Hersteller | Nikolaihof Wachau, Nikolaigasse 3, 3512 Mautern / Austria, Bio-Zertifikat: AT-BIO-301 |