Information zum Wein
Jahrgang
Der Jahrgang 2017 geht in die Geschichte dieses Weinguts ein. Für Olivier Humbrecht gehört er zu den drei besten Jahrgängen seit der Gründung des Weinguts im Jahre 1959. Allerdings haben diesmal Frost und Hagel die Erntemenge im Durchschnitt auf unter 20 hl/ha begrenzt. Nach einem frühen Austrieb haben zwei Kältewellen mit Minusgraden am 21. und 22. April auch solche Flächen dem Frost ausgesetzt, die eher geschützt liegen. Ein ungewöhnlich eiskalter Ostwind hat Reben in Weinbergen wie dem Herrenweg de Turckheim erfrieren lassen, die in den 60 Jahren, die Oliviers Vater miterlebt hat, nie erfroren sind. Ein Hagelschlag im Weinberg Brand blieb glücklicherweise ohne größere Folgen. Der Hochsommer war heiß, der August milder, und die Lese begann am 29. August mit Pinot Gris Roche Roulée, gefolgt von Terroirs wie Rotenberg, Heimbourg, Goldert … Ein kleiner Regen am 2. September beschleunigte die Reifung. Die Rieslinge wurden ab dem 11. September geerntet, und die Ernte wurde beendet mit Rangen, Hengst und Clos Jebsal am 26. September. Nur im Clos Jebsal gab es kleinere Anzeichen von Botrytis.
Weinberg
Der Weinberg Clos Jebsal liegt in direkter Nachbarschaft zu den Weinbergen Brand und Heimbourg in Turckheim. Der Clos verfügt jedoch über einen anderen Boden; denn er ist die einzige Lage in Turckheim, bei der sowohl Keuper, blauer Ton als auch Gips vorkommen. Darauf bezieht sich auch der Name Jebsal, was so viel heißt wie »là où il y a du gypse« – also dort, wo der Gips ist. Die Mergelböden sind tief, kühl und haben ein außergewöhnliches Wasserspeichervermögen. Dieser Clos produziert regelmäßig Weine von Überreife , was in direktem Zusammenhang mit der Bodenfeuchtigkeit steht. Der Clos befindet sich, nach Süden ausgerichtet, an einem steilen Hang, was die Bodenerwärmung fördert und eine gute Drainage bewirkt. Der Jahrgang 2017 begünstigte eine schöne Reife der Trauben, die Edelfäule war mäßig ausgeprägt.
Vergärung
Der Wein verfügt über 91 g/l Restzucker bei 3,7 g Säure und einem pH-Wert von 3,3. Der Ertrag lag bei 30 hl/ha.
Farbe
intensives Goldgelb
Nase
Der Duft der Spätlese aus dem Clos Jebsal ist so fein, so delikat und so pur, dass man nur an einer ganz feinen Botrytisnote erahnt, dass es sich hier um einen Wein mit 91 Gramm Restzucker handeln könnte. Der Wein lebt in der Nase von steinigen Momenten, von Kräutern sowie von weißen und gelben Früchten wie Aprikosen, Pfirsichen und Mirabellen, aber auch Äpfeln und Birnen. Limetten sorgen für Frische, und ein Hauch Akazienhonig sorgt für die süße Spur, die der Clos Jebsal hier auslegt.
Mund
Am Gaumen liefert die Vendange Tardive eine faszinierende Balance aus Süße und Säure. Trotz der vermeintlichen Unwucht von 91 Gramm Restzucker zu gerade einmal 3,7 Gramm Säure passt hier alles perfekt zueinander. Der Wein wirkt geradezu schwebend leicht, voller Energie mit samtener Textur und perfekt gereifter Frucht. Die Überreife, die von einer zurückhaltenden Botrytis begleitet wurde, fällt kaum auf. Stattdessen schmiegt sich der Wein an den Gaumen und sorgt für ein langes Finale.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt
- Aprikosentörtchen mit karamellisierten Walnüssen und Pinot-gris-Sabayon
- Hasenpastete mit Orangen-Ingwer-Relish
- Maroilles, Munster, Reblochon, Pont-l’Évêque
Allergene | enthält Schwefel |
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Winzer | Domaine Zind-Humbrecht |
Land | Frankreich |
Region | Elsass |
Typ | |
Jahrgang | |
Sorte | |
Inhalt | |
Alkoholgehalt | |
Restsüße | ■■■■■ |
Säure | 5,7 g/l |
Trinktemperatur | 11° |
Hersteller | Domaine Zind Humbrecht, 4 Route de Colmar, 68230 Turckheim / France, Bio-Zertifikat: FR-BIO-01 |