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Roagna
Was Luca Roagna in die Hand nimmt, wird zu flüssigem Gold. Das Wunderkind des Langhe-Gebiets sorgt seit Jahren für viel Wirbel im Herzen des Piemonts. Das Langhe beheimatet die beiden berühmten Dörfer Barolo und Barbaresco. Der umtriebige Winzer erfährt in den vergangenen Jahren einen wahren Hype. Das Angebot steht weit hinter der Nachfrage zurück. Man sollte jede Chance ergreifen, einen Roagna kaufen zu können.
Bereits seine Einstiegsweine Langhe Rosso, Barbera d´Alba und Dolcetto d´Alba geben einen klaren Hinweis, wo die Reise bei ihm hingeht. Sie leben von Würze, Struktur, purer Eleganz und höchstem Trinkfluss. die Nachfrage ist bereits hier extrem. Das Erlebnis wird bei den Einzellagen aus beiden Dörfern exponentiell gesteigert. Seine Weißweine sind ungewöhnlich gut für die Region. Die Weißweine reifen in großen 3000l-Fudern, so dass das Holz nicht dominant wird. Mit dem Langhe Bianco liefert er eine gelungene Cuvée aus Chardonnay und weiß gekeltertem Nebbiolo. Sein Derthona Montemarzino ist aus der autochthonen Sorte Timorasso. Ein steiniger, mineralischer Wein mit leichtem Schmelz voller Größe.
Zwei Dörfer, eine Roagna-Philosophie
Die beiden Dörfer Barolo und Barbaresco gelten als König und König des Piemont. In den Lagen dieser Appellationen gedeiht die Rebsorte Nebbiolo zur Höchstform. Die Vielzahl der Einzellagen und Parzellen ähnelt im Aufbau dem Burgund. Vielfältige Lagenweine voller Identität und Herkunftsmerkmalen.
Im Barolo und Barbaresco zuhause
In der Lage Barolo Pira arbeitet Luca im modern errichteten und in den Hang integrierten Keller mit viel Platz. Der Keller hat eine eigene Reifeabteilung, die tief in den Felsen gegraben ist. Hier lagern seine Schätze für die Ewigkeit.
Im alten Familiensitz in Barbaresco wird der Keller gerade seiner Arbeitsweise angepasst. Der schonende Ausbau aller Weine in großen Fudern und Zementtanks ist ihm sehr wichtig. Kleine Holzfässer findet man bei Luca nicht. Seine Weine sind filigran, zart und dennoch voller Struktur für eine lange Reifeperiode. Luca Roagna bringt seine Weine aus den beiden berühmten Dörfern erst nach vier Jahren Reife auf den Markt.
Die meisten seiner Einzellagen füllt er ebenso als Vecchie Viti – alte Reben – ab. Jeder für sich zeigt einen ganz eigenen Charakter. Seine Weine sind schon in der Jugend lebende Legenden. Nebbiolo zeigt herrlich in der Reife Sekundär- und vor allem Tertiäraromen. Crichet Pajé ist das höchste der Gefühle. Wer in den seltenen Genuss einer solchen Flasche gelangt, sollte sich glücklich schätzen. Feiner und eleganter kann Nebbiolo kaum werden.
Geschrieben von Marian Henß. Copyright Lebendige Weine