Grüner Veltliner Kamptal DAC 2022

Das Weingut ist Mitglied der Gruppe „respekt-Bioydyn“ und entspricht diesem Qualitätsleitfaden.

2022 war im Kamptal konträr zu den meisten Teilen Europas. Das heiße und trocken geltende Jahr ergoss sich hier mit am meisten. Zu Beginn der Ernte wurden Regenmengen zwischen April und September gemessen, die sonstigen Jahresmengen entsprechen.

Der Peronospera-Druck war entsprechend hoch uns sorgte immer wieder für herbe Verluste. Der August war dann sehr trocken und brachte die Reife voran, ehe ein verregneter September den Beginn der Ernte wieder erschwerte.

Mitte September bis Mitte Oktober wurde für diesen Wein gelesen. Größtenteils ganze Trauben wurden gepresst und teilweise auch mit etwas Maischestandzeit gearbeitet.

70% wurden im Stahl spontan vergoren, 30% in großen Holzfässern mit 2.500l-Fassungsvermögen. Anschließend wurde im Stahltank auf der Feinhefe bis zur Abfüllung, ca. drei bis vier Monate, ausgebaut.

80% stehen auf Löss und 20% auf Gneis. Ein stark schwankendes Rebalter von 5 – 50 Jahren.

Der Ertrag ist mit 45-55hl je Hektar bemessen.

Funkelndes Zitronengelb mit goldenen und hellen Reflexen

Reichlich nasse Steine und Kräutergarten im Morgentau strömen aus dem Glas. Er zeigt einen leicht rauchigen bis würzigen Charakter. Etwas Feuerstein, feuchte Erde und ein tief dunkler, balsamischer Ton prägen ihn hier zu Beginn. Dann lässt er den Vorhang fallen und macht die Bühne frei für eine Vielzahl an Kräutern. Melisse, Zitronenthymian und Salbei sind dabei dominant. Ein wenig Minze, Weizengras und Sauerklee kommen dazu wie gerufen. Fernöstliche Anklänge kann man durch Zitronengras und Koriander feststellen. Die Frucht ist deutlich untergeordnet. Nashi-Birne in frisch geschnittenem Stadium sowie Mirabelle sind nur dezent wahrzunehmen.

Im Antrunk setzt er dies sehr gut fort. Total klar und rassig wirkt zu Anfang. Seine Aromensprache ist schlank und geradlinig. Gelichzeitig enorm leise und zurückhaltend. Eine feien Säurestruktur bändigt seinen Druck und hält ihn auf der linearen Fahrbahn. Am Gaumen kommen die beiden genannten Früchte deutlich besser zur Geltung. Allen voran die Nashi-Birne prägt das Aromenspiel. Er zeigt Kante und Klasse zugleich. Viel Trinkfluss gibt er jedem Schluck mit auf den Weg.