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Bencze Birtok
Am Südhang des Szent György-hegy, mit Blick auf den Balaton, schafft István Bencze vom Weingut Bencze Birtok seit 2011 bemerkenswerte Naturweine. Auf vulkanischem Basaltboden bewirtschaftet er biodynamisch drei charaktervolle Einzellagen. Seine Philosophie verbindet kompromisslose Naturweinerzeugung mit sensibler Terroirarbeit. Die behutsam ausgebauten Weine zeigen eine faszinierende Balance zwischen Mineralität, Frucht und der unverfälschten Ausdruckskraft des vulkanischen Terroirs.
Mehr über Bencze Birtok
Der vulkanische Szent György-hegy erhebt sich majestätisch über die sanften Hügel am Nordufer des Balaton. An seinen südlichen Ausläufern, wo sich die Reben in der pannonischen Sonne wärmen, liegt das Weingut von István Bencze. Seit der Gründung im Jahr 2011 hat sich dieser ambitionierte Winzer zu einem der spannendsten Vertreter der ungarischen Naturweinbewegung entwickelt.
Drei Lagen – Drei Charaktere
Die insgesamt 20 Hektar Rebfläche verteilen sich auf drei markante Einzellagen, die Bencze schlicht nach ihrer Größe benannt hat: „Másfél“ (1,5 ha), „Hétésfél“ (7,5 ha) und „Kilencésfél“ (9,5 ha). Jede dieser Parzellen besitzt ihre eigene Persönlichkeit, geprägt durch unterschiedliche Höhenlagen zwischen 118 und 180 Metern sowie variierende Bodenzusammensetzungen. Während in den höheren Lagen massiver Basalt dominiert, finden sich in den tieferen Bereichen Lehm, Löss und eisenreiche Braunerde. Diese geologische Vielfalt spiegelt sich eindrucksvoll in den Weinen wider.
Biodynamik als Herzschlag des Weinguts
Die biodynamische Bewirtschaftung ist für Bencze keine Marketingstrategie, sondern gelebte Überzeugung. Der Weinberg wird als lebendiger Organismus begriffen, in dem jedes Element seine Bedeutung hat. Die Reben wurzeln tief im vulkanischen Gestein, durchdringen verschiedene Bodenschichten und transportieren deren mineralische Essenz in die Trauben. Die Handlese erfolgt oft in mehreren Durchgängen, um den optimalen Reifezeitpunkt jeder Partie zu treffen. Diese akribische Vorarbeit im Weinberg bildet das Fundament für Benczs kompromisslose Naturweinphilosophie.
Authentische Vinifikation in Amphoren
Im Keller setzt Bencze auf minimale Intervention. Die spontane Vergärung erfolgt überwiegend in Amphoren, die eine sanfte Mikrooxidation ermöglichen und dabei die Reinheit des Fruchtausdrucks bewahren. Auf önologische Hilfsmittel wird weitgehend verzichtet, die Weine bleiben unfiltriert und ungeschönt. Diese puristische Herangehensweise erfordert höchste Präzision bei der Weinbergsarbeit und absolute Sauberkeit im Keller. Das Ergebnis sind Weine von beeindruckender Authentizität, die das Terroir in seiner ganzen Komplexität widerspiegeln.
Rebsortenspiegel zwischen Tradition und Entdeckergeist
Die Rebsortenauswahl bei Bencze spiegelt seinen Pioniergeist wider. Neben den klassischen ungarischen Sorten Furmint, Hárslevelű und dem fast vergessenen Kéknyelű finden sich auch internationale Varietäten wie Chenin Blanc, Pinot Noir und Riesling. Besonders spannend ist seine Arbeit mit der erst 1975 in Badacsony gezüchteten Sorte Rózsakő. Jede Rebsorte wird individuell vinifiziert, wobei manche Weißweine eine kurze Maischestandzeit erhalten, um ihre strukturelle Komplexität zu erhöhen. Die Reifung erfolgt sortenabhängig in Amphoren oder gebrauchten Holzfässern, stets mit dem Ziel, die spezifischen Charakteristika der Rebsorte und des Terroirs optimal zur Geltung zu bringen.
Was István Bencze in nur etwas mehr als einem Jahrzehnt geschaffen hat, ist bemerkenswert. Seine Weine gehören zu den aufregendsten Interpretationen des Badacsony-Terroirs und haben sich in der internationalen Naturweinszene einen exzellenten Ruf erarbeitet. Sie sind lebendige Zeugnisse dafür, dass kompromisslose Naturweinerzeugung und präzise Terroirarbeit keine Gegensätze sein müssen, sondern sich im Gegenteil perfekt ergänzen können.