“BB” Bombolieri Vino di Contrada IGT Sicilia 2019 – Occhipinti

Dieser reinsortige Frappato stammt aus der Contrada Bombolieri und überblickt die Serra San Bartolo. Gelegen an der Strada Provinciale 68 hat die Contrada eine relativ dünnen Oberboden von nur 25cm mit sandig-tonhaltiger Auflage. Darunter liegt der blanke Kalkstein, der zwischen Walnuss-Braun und Weiß changiert und sich in der Abendsonne rot verfärbt. Um die Frische des Mikroklimas, die Mineralität der kalkhaltigen Böden und die Typizität der Frappato zu bestem Ausdruck zu bringen, ist der biodynamische Weinbau Occhipintis Weg ins Gleichgewicht. Im heißen und windigen Klima Südsiziliens arbeitet Arianna Occhipinti ohne Bewässerung, dafür mit Einsaaten wie Favabohnen und anderen Nutzpflanzen. Sie schützen die Böden und die Reben, die von alter Genetik mit der Selektion Massale vermehrt wurden. Es wird ausschließlich mit Gravitation gearbeitet und es gibt kein neues Holz, sondern nur gebrauchte Gebinde. Occhipinti verzichtet auf die DOC Klassifikation zu Gunsten eines frischeren Rebsorten-Ausdrucks und vertreibt ihre Lagen-Weine als IGT Terre Siciliane. Die durchschnittliche Produktion beträgt nur 2700 Flaschen.

Transparentes Rubinrot, strahlend und klar.

Die Nase des 2019 Vino di Contrada „BB“ Bombolieri von Arianna Occhipinti kokettiert in jugendlichem Stadium mit der augenblicklich sehr populären Reduktionsnote, die an Zündschnur oder Streichhölzer erinnert. Nach ausreichender Belüftung entpackt die darunter liegende, hellrote und zugleich strahlende Frucht Himbeeren, Himbeerlaub, Cassis- Und Brombeerblatt und kleine Sauerkirschen bilden ein Konglomerat aus vegetabilen und fruchtigen Noten, all dies doppelt unterstrichen von nasser Tafelkreide, versehen mit zwei Ausrufezeichen.

Im Antrunk krempelt einem der Frappato direkt den Mund um Grippy bis zum get no zeigt er sich state-of-the-artsy as possible! Klartext Dank der Maischestand verzichtet der Wein auf die oftmals quietschige Frappato-Frucht und setzt vielmehr auf eine gekonnte Gerbstoff-Ausbeute, die für das angenehm griffige Mundgefühl verantwortlich ist. Darüber leuchtet in transparentem Hellrot die klare Kirschfrucht mit komplementärer Himbeere und dezenten Kräutertee-Noten nach Malve oder so. Das Fundament bildet die animierend kühle Mineralik, die zur reifen Säure aufschließt und dem Wein seine flirrende Frucht bei rasantem Trinkfluss verleiht. Noch dazu hat der kühle Sizilianer lediglich 12%, was Arianna Occhipinti bei der Hitze dieser südlichten Region Europas erstmal eine*r nachmachen muss. Wiedermal Flasche leer – Feuerwehr!