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Der Podere Brizio ist ein Weingut, das unweit und leicht südwestlich von Montalcino auf einer Hügelkuppe liegt. Es existiert in seiner jetzigen Form noch keine zehn Jahre, geht aber auf alte Ursprünge zurück. Es gehört zu den Bulgheroni Family Vineyards, die von dem argentinischen Unternehmer mit italienischen Wurzeln Alejandro Bulgheroni gegründet oder übernommen worden sind. In der Podere Brizio entstehen charmante, biologisch und klassisch erzeugte Rossi und Brunelli di Montalcino, die für Montalcino-Verhältnisse zudem sehr moderat bepreist sind.

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Podere Brizio – Brunello & Rosso

podere brizio im keller
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Guter und gleichzeitig preislich attraktiver Zuwachs in Montalcino ist ausgesprochen selten. Doch die Podere Brizio schafft diesen Spagat mit allen drei klassischen und jetzt schon sehr zugänglichen Varianten: Dem frischen Rosso di Montalcino 2020, dem charmanten Brunello di Montalcino 2017 und der geschliffenen und vielschichtigen Brunello di Montalcino Riserva 2015.

Alejandro Bulgheroni, 1944 in Rufino geboren – aber im argentinischen, nicht im italienischen Rufino –, wurde erst 2006 mit dem Virus des Weinmachens „infiziert“, wie er selbst es ausdrückt. Er begann mit Projekten in Uruguay und Kalifornien, dann fand er zurück ins Land seines Urgroßvaters. Das erste Weingut, das er übernahm und von Grund auf renovieren ließ, war das mehr als 1.000 Jahre alte Dievole. Es folgten im Laufe der Zeit sieben weitere Weingüter, unter anderem der Podere Brizio.
podere brizio weinberge

Konsequent biologisch

So unterschiedlich die Weingüter inner- und außerhalb der Toskana auch sein mögen, sie basieren auf dem gleichen Verständnis: Es wird konsequent zertifizierter biologischer Anbau betrieben. Dieser wird begleitet von einer nachhaltigen Wirtschaftsweise, und es wird immer nach Authentizität gestrebt. Das heißt, dass Rebsorten genutzt werden, die autochthon aus der Region stammen. Ähnlich sieht es bei der Form des Ausbaus aus, die die klassischen Spielarten der Region respektiert.

Die Weinberge

Für den Podere Brizio heißt das, dass die drei erzeugten Weine, und zwar der Rosso di Montalcino, der Brunello di Montalcino und die Brunello di Montalcino Riserva, nach der spontanen Vergärung alle in großen ungetoasteten Botti von 5.400 Litern ausgebaut werden, wo sie zwölf bis 48 Monate reifen. Der Sangiovese stammt von Böden, die seit langem biologisch bewirtschaftet werden und seit 2015 zertifiziert sind.

Verantwortlich für die Weinberge ist Lorenzo Bernini, der sich 2006 neben der Erforschung von Sangiovese-Klonen intensiv mit biologischem Weinbergsmanagement auseinandersetzt und Böden, die bei der Übernahme ausgelaugt und verhärtet waren, in »Spongi-Böden« zurückverwandelt hat. Damit bezeichnet er »schwammähnliche, spongiforme, lockere, durchlässige Böden mit sehr guter Drainage, die Sauerstoff und damit mikrobiologische Organismen und Nährstoffe hereinlassen, aufnehmen oder sprichwörtlich aufsaugen wie ein Schwamm.«
lorenzo bernini

Stoffiger Brunello

Brizio liegt in jenem Teil Montalcinos, in dem die Böden recht lehmig, sandig und eher mergelig sind. Sie unterscheiden sich von jenen des nördlichen Teils der Appellation, die etwas kühler liegt und stärker durch kalkige Böden geprägt ist. Und so wirken die Weine stoffig, seidig und sind recht früh zugänglich.

Was auffällt, ist die Klarheit und Transparenz der Weine, die Präzision und Balance, die noch besonders dadurch hervorgehoben wird, dass auf Holz als geschmackliche Komponente verzichtet wird.

Selbst die 2016er Riserva, deren eigentliche Zeit natürlich erst noch kommen wird, macht mit viel Luft jetzt schon großen Spaß. Das Terroir zieht sich in einer kräuterbetonten und duftigen Art durch alle drei Weine. Der Rosso ist naturgemäß am saftigsten und zugänglichsten mit seinem feinkörnigen Tannin. Der Brunello wirkt cremig und kraftvoll mit ebenfalls sehr gutem Potential.
brizio bottles and glasses with brunello
Auf Dauer wird das Team des Podere Brizio das Portfolio behutsam erweitern. Nachdem es das Terroir nach und nach besser kennengelernt hat, ist der erste Einzellagen-Brunello aus der Vigna dei Lupi im Gespräch.
Text & Weinexpertisen: Christoph Raffelt
Fotos: Weingut Podere Brizio, Fotograf unbekannt
Vielen Dank & herzliche Grüße,

Ihr Team von Lebendige Weine
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