Weissburgunder “Scherben” 2020

Die Reben dieses Weißburgunders wachsen in einer besonders steilen Parzelle namens „Scherben“, was sich auf den Splitterkalk bezieht, den man im teils blanken kargen Boden findet. Die Trauben sind sehr klein und die Erträge dementsprechend gering, was für Konzentration, Vielschichtigkeit und eine ausgeprägte Mineralität sorgt.

Der Kalkstein ist hier über die Jahrmillionen zu Bruchstücken zerfallen, die heute im wahrsten Sinn wie Scherben aussehen.

Die Weine des Weinguts werden alle spontan vergoren und erhalten auch sonst keinerlei Zugaben außer einem leichten Füllschwefel kurz vor der Flaschenabfüllung. Der Weißburgunder Scherben wurde – wenn überhaupt – nur ganz grob filtriert. Er wurde spontan vergoren und in älteren Barriques ausgebaut.

Strahlendes Goldgelb mit deutlichen grünen Reflexen.

Eine kalkige Offenbarung bietet der 2020er „Scherben“ Weißburgunder bereits in der Nase. Kühl und fokussiert ist sein Auftakt, mit Sauerstoff dringen feine Fruchtnoten von fester Birne, Grapefruit, Apfel sowie hefige Anklänge und der Duft von Wiesenblumen und wilden Kräutern hervor. Der Holzeinsatz ist präsent und zugleich sehr elegant integriert. Viel Facette und Komplexität im Auftakt, man bekommt sofort Lust auf den ersten Schluck.

Am Gaumen packt er dann richtig zu, viel Saftigkeit, salzige Anmutung, frische, explodierende helle Frucht, animierende Zitrusnote und ein langer Nachhall kühl wie ein Gebirgsquell. Was für ein spektakuläres Preis -Werte Verhältnis für einen Wein, der singulär bereits Maßstäbe setzt und zum Essen eine echte Bereicherung darstellt.

Wenn möglich dekantieren und nicht zu kalt im großen Burgunderglas servieren.