Salzberg 2017

Der Salzberg von Gernot Heinrich zollt Tribut an eine der ältesten und renommiertesten Hanglagen von Gols. Die nach Südwesten ausgerichteten Weinberge sind geschmückt von eiszeitlichem, rotem Terrassenschotter und feinkörnigem, sandig-lehmigem Sedimentboden. Eine vielseitige Mischung, die durch die Verwendung von Blaufränkisch und Merlot optimal zur Geltung gebracht wird.

Die beiden Rebsorten teilen sich das Rampenlicht zu gleichen Teilen. Biologisch-dynamischer Anbau folgt den Prinzipien von Respekt, ebenso wie die behutsam von Hand durchgeführte Ernte zwischen Mitte September und Anfang Oktober. Nach einer spontanen Gärung ruht die Maische drei Wochen in Holzgärsrändern, bevor sie mit Sorgfalt in einer Korbpresse bearbeitet wird. Ein Aufenthalt von 29 Monaten in 500-Liter-Eichenfässern dient als letzte Station vor der Flaschenreife.

Der Wein präsentiert sich in einem tiefdunklen Schwarzrot, das im Kontrast zu zarten purpurnen Aufhellungen am Rand steht. Die Nase erfährt eine fast mystische Tiefe durch die Fruchtfülle von dunklen Brombeeren, Heidelbeeren, Schlehen und Feigen, die sich geschickt mit Aromen von Lakritz, Holzrauch, geröstetem Brot und Dominosteinen verwebt. Eine erfrischende Wendung erhält der Wein durch die kühlen Noten von Eukalyptus und Estragon.

Am Gaumen zeigt sich der 2017er Salzberg fleischig, würzig und intensiv, aber stets lebendig und harmonisch. Auch hier dominiert die dunkle Frucht, unterstützt von einer dichten, feinkörnigen Tanninstruktur und einer sehr belebenden Säure. Begleitet wird das Ganze von einer bemerkenswerten Kühle, die den Charakter dieses exquisiten Tropfens betont. Die Trinkreife hat gerade erst begonnen. Der geduldige Genießer lässt ihm noch etwas Zeit zu reifen, während der ungeduldige ihn zwei Stunden vor dem Genuss dekantiert und großzügige Gläser verwendet.

Dieser gehaltvolle und komplexe Wein erfordert Speisen, die ihm gerecht werden. Eine Kombination mit Pilzravioli, begleitet von Spitzkohl und in Meersalz gegart Rote Beete mit Petersilie ist beeindruckend. Die kräftige Geschmacksintensität dieses Weins wird durch ein Entenconfit vom Grill, serviert mit Schwarzwurzeln und Wasserkresse, hervorragend unterstrichen. Ebenfalls empfehlenswert ist ein Hasenrücken, garniert mit glasierten Dörrpflaumen, Wurzelgemüse und Estragon.