Ried Käferberg Grüner Veltliner 1.ÖTW DAC 2020

Die Riede Käferberg in Langenlois ist absolute Spitze im Kamptal. Auf 310 bis 345m über dem Meeresspiegel stehen die Reben Grüner Veltliner auf Sand, Ton und Gneis. Die Reben sind mit 15 bis 57 Jahren Alter recht heterogen. Die Pflanzdichte ist mit 4000 – 6000 je Hektar angegeben und variiert innerhalb der Anlagen. Im Resultat ergeben sich in 2020 45hl je Hektar Ertrag.

Im Jahresverlauf 2020 gab es zunächst einen sehr trockenen Start. Erst im Mai erfolgte der heiß ersehnte Regen und kam in regelmäßigen Abständen immer wieder. Bei einer guten, regelmäßigen Wasserversorgung konnte so gewährleistet werden, dass die Trauben bis in den August hinein kerngesund verblieben. Keine extremen Hitzeausbruche fanden im Sommer statt. Das Zusammenspiel von Mensch, Tier und Pflanze im Kreislauf der Biodynamie kommt in so einem Jahr bestens zur Geltung.

Ende September bis Anfang Oktober wurde selektiv per Hand in 20kg-Kisten gelesen. Der Most wurde für 24 Stunden auf der Maische belassen und schließlich die ganzen Trauben gepresst. Es folgte eine spontane Gärung in 1250 und 2500 Liter Eichenfässern für vier Wochen bei maximal 24°C. Für elf Monate durfte der Wein ohne Schwefelung auf der Vollhefe in den Eichenfässern reifen, bevor nach einem ersten Abstich weitere neun Monate auf der Feinhefe im Stahltank lag. Auch bei diesem Schritt wurde nur sehr wenig Schwefel eiungesetzt. Im Juni 2022 wurde dann schließlich ohne Filtration abgefüllt.

Sattes Goldgelb, funkelnd im Glas, mit grünlichen Reflexen

2020 Ried Käferberg Grüner Veltliner von Loimer trägt einen herrlichen, erwachsenen Duft in die Welt hinaus. Keine unnötige Frucht, sehr balancierte Kräuterwürze, dafür ehrliche, maskuline du balsamische Töne im Glas. Helle Tabakblätter sowie getrocknete Lorbeerblätter setzen deutliche Akzente. Majoran, ein wenig Zitronenthymian, Oregano und Bohnenkraut verleihen ihm Würze und etherische, kühlende Elemente. Ein Hauch Unterholz sorgt in Kombination mit den etherischen Tönen für reichlich Assoziationen an die Wälder. Die Saat von Kümmel, Koriander und Fenchel setzt zusätzliche Akzente. Ganz zart entwichet sich ein wenig Artischocke im Glas, die ihn unfassbar komplex wirken lässt. Limettenabrieb versetzt ihn mit frischen Akzenten, während zartgelbe Äpfel für eine herbe Fruchtnote sorgen.

Am Gaumen legt er dann zunächst die dunkle Würze ab. Voller Finesse und einem herrlichen Frucht-Säure-Spiel am Gaumen belebt er die ersten Schlucke. Eine Vielzahl an Kernobst paart mit sich mit allerlei Steinobst und zitrischer Frische. Dabei wirkt er steinig, fast salzig und baut so langsam wieder die dunklen Züge auf. Mit angenehmen Bitterstoffen spielt er die Vorzüge seiner Maischestandzeit heraus. Die Kühle bestimmt ihn doch maßgeblich bei sehr hohem Trinkfluss. Ein Wein voller Tiefe und Komplexität, der das Aromenrad gefühlt unendlich weiterdreht, wenn man ihm nur die Zeit dafür geben könnte. Im Nachhall bekommt die Frucht nun etwas Konkurrenz. Das etherische Saatgut sowie die Kräuter treten wieder deutlich in den Vordergrund.