Pielago 2018

Leuchtendes Kirschrot, zart brauner Rand

Warm und kühl zugleich. Ein ambivalenter Start führt uns an schwarzen Oliven, Rosmarin, Thymian sowie nassen Steinen vorbei. Die Höhenlagen der Sierra de Gredos bringen mit ihren hohen Amplituden zwischen Tag und Nacht Wärme und Kühle zugleich. Die heißen, trockenen Tage sorgen auch in diesen Höhen für reichlich Frucht und einen warmen Charakter. Die kühlen Nächte sorgen im Umkehrschluss für eine entsprechende Säurestruktur als Kontrast. Gummiabrieb, Autoreifen sowie gerittener Sattel sind intensive, markante Nuancen. Die Frucht schwankt zwischen Feige und Maulbeere sowie Cassis, Himbeere und roter Johannisbeere. Ein Hauch von Feuerstein, Rauch und Zigarrenkiste sorgt für einen balsamischen Charakter. Die mediterranen Akzente sind allerdings die dominanten Akteure.

Am Gaumen verhält er sich analog zur Nase. Die Frucht wirkt warm und ausladend. Gleichzeitig wirkt er heller, steiniger, aber vor allem samtiger und weicher. Pielago kommt nahezu ohne Tannin aus. Er ist auch weder dicht noch opulent. Er hat lediglich einen warmen Kern. Sein samtiger Auftritt strahlt Eleganz und Feingliedrigkeit aus. Diese steht im Kontrast zu seiner warmen Mitte, aber diese Kombination weiß zu überzeugen. Eleganz und Struktur zugleich. Ein Wein, der ein breites Publikum antreffen sollte, da er zwischen den Welten spielt. Sein steiniger, fast mineralischer Auftritt setzt gelungene Akzente. Die roten Früchte gepaart mit den mediterranen Aromen prägen den Nachhall noch deutlich.