Die Lage Fürstentum erstreckt sich über die beiden Ortschaften Kientzheim und Sigolsheim und liegt auf 300-400 Metern über Seehöhe. Fürstentum zählt zu den quintessentiellen Lagen für Elsässischen Gewürztraminer und wurde 1330 erstmals urkundlich erwähnt. Sie profitiert von der südlichen Ausrichtung, die Böden sind ein Konglomerat aus Mergel-, Kalk- und Sandstein, wobei dem Mergel gemeinhin Kraft und Struktur, dem Kalkstein Frische und dem Sandstein Eleganz und Komplexität zugeschrieben werden.
Der MFØ besteht aus 70% Gewürztraminer und 30% Pinot Gris. Gewachsen auf Kalkmergel und tertiärem Geröll wurden die Trauben von Hand gelesen und nach drei Wochen auf der Maische spontan im großen Eichenholzfass vergoren. Danach wurde er in den Stahltank umgezogen, wo der den biologischen Säureabbau durchlief und bis zur Füllung auf der Feinhefe lagerte. Der MFØ wurde ungefiltert und ungeschönt sowie ohne Zusatz von Schwefel gefüllt.
Farbe
Mustergültiges Orange mit seidenmattem Glanz und leichter Trübung.
Nase
Der 2019 MFØ von der Domaine Weinbach profitiert immens von rechtzeitiger Belüftung, also ab in die Karaffe, und zwar kopfüber. Dann fächert er sein breites Spektrum an Aromen auf wie ein schillerndes Pfauenrad. Der naturgemäß vorlaute Gewürztraminer übernimmt dabei die Führung ohne den Pinot Gris unterzubuttern. Die floralen Aspekte gehen in Richtung Zimtblüte, die obligate Rose findet eher getrocknet im Hintergrund statt. Es folgen kleine saure Zwetschgen, Orangenschalen und Kumquats, all dies würzig grundiert von duftigem Bass aus Tabak und Muskatblüten. Geröstete und gesalzene Haselnüsse, glasierter Hefezopf und eine Handvoll Trockenobst wie Apfelringe und Quittenbrot lassen schnell die Lippen Richtung Glasrand schürzen.
Mund
Geht nicht gibt’s nicht, das beweist dieser knochentrockene Wein. Knochentrockener Gewürztraminer mit ein bisschen Pinot Gris, der trotz geringer Säure und des warmen Jahres pfeifft wie ein Meerschwein. Mit griffiger Haptik ist er im Antrunk zart mit feinem Gerbstoff und enormer Vibration. Die Aromen der Nase spiegeln sich selbstredend am Gaumen, dazu kommt der persistente Gerbstoffeintrag, der an grüne Walnüsse und besten Darjeeling erinnert. Mundwässernd mit schlanken 13,5% bei trockenem Ausbau zeigt dieser Orange, wie gut diese Gattung an Weinen sein kann, wenn Profis am Werk sind Glockenklar und sauber mit episch langem und vor allem kühlen Nachhall. Trinkbefehl!
Speiseempfehlungen von Sebastian Bordthäuser
- Ziegen-Frischkäse auf Kompott von eingelegten Zwetschgen und jungem Rhabarber mit frischem Estragon und Sauerteig Croutons
- Gegrillter Seehecht mit Pesto aus gedörrten Quitten, Orangenzesten, Haselnüssen und Petersilie
- Rebhuhn mit Quattre Epices, gebackenem Spitzkohl und Gewürz-Zwetschgen
Allergene | enthält Schwefel |
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Jahrgang | |
Sorte | |
Inhalt | |
Alkoholgehalt | |
Restsüße | ■□□□□ |
Säure | 3,9 g/l |
Trinktemperatur | 11° |
Hersteller | Domaine Weinbach, Route du Vin 25, 68240 Kaysersberg / France |