Parajes de Callejo 2019

Sebastian Bordhäuser, 2020

Bereits mit 16 Jahren musste Félix Callejo nach dem plötzlichen Tod seines Vaters das Weingut übernehmen. Zusammen mit seiner Frau Pilar hob er die Weine des Ribera del Duero auf ein neues Level, was 1989 in der Gründung des heutigen Gutes kondensierte. Der Betrieb in der Provinz Burgos wird heute von ihren vier Kindern geführt. Die Weine gedeihen auf Höhenlagen zwischen 830-950 Höhenmetern, was in Verbindung mit den daraus resultierenden Temperatur-Amplituden und den mageren Sand- und Kalksteinböden den Region beste Vorraussetzungen für elegante und feine Ribera Weine bietet. Der Parajes de Callejo ist eine Cuvée aus 95% Tinto Fino und 5% der weißen Albillo Mayor, die traditionell zur Farbstabilisierung hinzu verschnitten wird. Der Wein von rund 25-jährigen Rebanlagen wurde für 12 Monate in französischer Eiche ausgebaut und entspricht qualitativ einer Crianza.

Leuchtendes Kirschrot mit zart violetten Anklängen

Mit der ersten Nase setzt er bereits ein Ausrufezeichen. Der 2019 Parajes de Callejo lebt von zarter, eher säuerlicher Frucht, gepaart mit leichter Würze. Himbeere, Brombeere, aber viel mehr Zwetschge und Feige finden Einzug ins Glas. Umgarnt wird die Frucht dabei von getrockneten Kräutern und einer klaren, kalkigen Note. Eine Nuance kalter Rauch wirkt wunderbar ergänzend. Die Unterschiede der Temperaturen zwischen Tag und Nacht sorgen neben der Frucht auch für filigrane Akzente. Raspeln von dunkler Schokolade sowie etwas Tonkabohne verleihen ihm einen sinnlichen, erdigen Ton. Schwarzer Pfeffer, ein wenig Zimt und reichlich Wacholder stellen die würzigen Mitspieler dieses Ensembles.

Schon im Antrunk lebt der 2019 Parajes de Callejo von Eleganz, Frische und einer überraschenden Leichtigkeit. Die Cuvée aus Tempranillo mit Teilen er weißen Sorte Albillo gestaltet sich saftig und harmonisch. Mit viel Esprit und ordentlich Trinkfluss bietet er in seinem Preisniveau hohen Trinkgenuss. Die Frucht kommt kleinbeerig daher. Allen voran eine intensive Note von Sauerkirsche drückt dem Nachhall ihren Stempel auf. Er wirkt insgesamt kühl und schlank. Die Säure spielt mit der Frucht Katz und Maus. Er ist straff aufgestellt und verläuft äußerst linear. Mit viel Finesse geht er in ein außergewöhnlich helltöniges Finale.