Bourgogne Chardonnay AOC 2020

Der Bourgogne Chardonnay stammt aus zwei Parzellen, die in Chassagne-Montrachet liegen. Die erste Parzelle, die 1989 mit einer Sélection massale alter Rebstöcke des Gutes bepflanzt wurde, befindet sich auf flachen Böden mit braunem Lehm. Die zweite, 2004 mit einer Klon-Selektion bepflanzt, liegt auf leicht abfallenden sehr steinigen Böden in der Lage »Les Pierres«. Die Gärung erfolgt mit indigenen Hefen in einer Kombination aus neutralem Fass und Tank. Die malolaktische Gärung läuft auf natürliche Weise ab, und der Wein verbleibt auf seiner Hefe ohne jegliche Bâtonnage. Der Neuholzanteil beträgt rund 20 %. Geschwefelt wird erst im letzten halben Jahr im Fass, und zwar mehrfach mit minimalen Dosen, sodass der Wein insgesamt nie auf mehr als 35 mg/l kommt.

mittleres Strohgelb

Thomas Moreys Bourgogne Chardonnay liefert einen wunderbaren Einstieg in das Portfolio des Winzers. Er ist genau die Visitenkarte, die man von solch einem Weingut haben will. Chassagne-Montrachet spielt bei Morey die Hauptrolle, und so ist es auch im Bourgogne Chardonnay. Der 2020er Jahrgang spielt mit der Reife und der Frische, öffnet sich mit einem feinen Holzeinsatz und einem frisch abgebrannten Streichholz, zeigt gelbe Saftigkeit von Limetten, Zitronen, Aprikosen und gelben Birnen, etwas leicht geröstete Mandeln, Nüsse und einen kühlen Zug. All das passt hervorragend zueinander.

Am Gaumen bietet der Chardonnay eine herrliche Seidigkeit und gleichzeitig eine verwegene Rauchigkeit. Die gelbe Frucht blitzt wieder auf, vor allem die zitrisch frischen und herben Noten, dazu ein wenig Ananas, braune Butter, etwas Popcorn sowie der bei Morey durchaus offensichtliche, aber immer feine Holzeinsatz. Die seidige Textur wird begleitet von einer Struktur gebenden Säure, einer präsenten Mineralität und herben Noten im Finale. Gerade dort wirkt der Bourgogne blanc frisch und druckvoll, zeigt noch einmal die grün-reifen Noten und etwas Salz. Da ist die Flasche schnell geleert.